Nabelschnurrest bei Neugeborenen – so pflegst du ihn richtig
In den ersten Tagen nach der Geburt steht für viele Eltern alles im Zeichen des Kennenlernens – und der sanften Pflege ihres Babys. Besonders der Nabelschnurrest, der nach dem Abnabeln übrig bleibt, sorgt oft für Unsicherheit: Wie sieht normale Heilung aus? Wie pflegt man den empfindlichen Bereich richtig? Und wann sollte man lieber ärztlichen Rat einholen?
In diesem Beitrag erfährst du, wie du den Nabelschnurrest sicher und liebevoll pflegst – und welche Anzeichen darauf hindeuten, dass eine Infektion entstehen könnte.
Warum ist die Pflege des Nabelschnurrests so wichtig?
Der Nabelschnurrest ist eine kleine Wunde, die nach der Geburt heilt. Bis er vollständig abgetrocknet und abgefallen ist, besteht ein erhöhtes Risiko für das Einwandern von Keimen. Eine gute, aber sanfte Pflege schützt vor Entzündungen und unterstützt die natürliche Abheilung. In der Regel fällt der Rest der Nabelschnur nach etwa 5 bis 14 Tagen ab, ganz ohne Komplikationen.
So pflegst du den Nabelschnurrest richtig
1. Trocken und sauber halten
Der wichtigste Grundsatz: Der Nabelbereich sollte möglichst trocken bleiben. Nach dem Wickeln kannst du den Nabel vorsichtig mit einem sauberen, in NaCl getränktes Wattestäbchen abtupfen. Vermeide Reiben oder starkes Drücken. Ebenso empfehle ich auf das Baden zu verzichten, solange der Nabel noch nicht vollständig abgeheilt ist.
2. Luft ranlassen
Frische Luft fördert die Heilung. Schlage die Windel so um, dass sie den Nabel nicht bedeckt, viele Neugeborenenwindeln haben dafür eine kleine Aussparung.
3. Keine alkoholischen Lösungen oder Puder
Früher wurden häufig Desinfektionsmittel oder Puder verwendet, doch heute gilt: In der Regel reicht es, den Nabelschnurrest trocken und sauber zu halten. Deine Hebamme kann dir sagen, ob in deinem Fall eine spezielle Lösung bzw. Puder sinnvoll ist.
Zeichen, die Alarm auslösen sollten
In den meisten Fällen heilt der Nabelschnurrest problemlos ab. Trotzdem ist es wichtig, aufmerksam zu bleiben – manche Veränderungen können auf eine Infektion oder Entzündung hinweisen.
Suche deine Hebamme oder den Kinderarzt auf, wenn du eines dieser Anzeichen bemerkst:
- Rötung oder Schwellung rund um den Nabel
- Gelblicher, grünlicher oder übelriechend austretendes Sekret
- Blutungen, die nicht von selbst stoppen
- Fieber oder auffallende Müdigkeit deines Babys
- Dein Baby reagiert empfindlich oder zeigt Schmerzen, wenn du den Bereich berührst
Diese Symptome können auf eine Nabelentzündung (Omphalitis) hindeuten. Sie sollte immer ärztlich abgeklärt werden, da sich Infektionen bei Neugeborenen rasch ausbreiten können.
Was ist normal?
Ein kleiner Blutstropfen oder etwas Feuchtigkeit beim Abfallen des Nabelschnurrests ist kein Grund zur Sorge. Auch eine leichte Kruste oder ein zarter Schorf sind normal. Solange der Bereich nicht stark gerötet ist und dein Baby sich wohlfühlt, kannst du gelassen bleiben.
Wann solltest du ärztlichen Rat einholen?
Wenn du unsicher bist, ob alles normal aussieht, zögere nicht, deine Hebamme oder den Kinderarzt zu fragen. Schon ein kurzer Blick kann dir Sicherheit geben. Lieber einmal zu viel nachgefragt, als eine mögliche Entzündung zu spät zu erkennen.
Fazit: Sanfte Pflege, wachsames Auge
Der Nabelschnurrest ist ein kleiner, aber wichtiger Teil in den ersten Lebenstagen deines Babys. Meist heilt alles ganz von allein, wenn du den Bereich trocken, sauber und unbelastet hältst. Mit liebevoller Aufmerksamkeit und Ruhe trägst du dazu bei, dass der Nabel deines Babys gut verheilt.
Und wenn du doch einmal unsicher bist: Vertraue deinem Gefühl, und wende dich an deine Hebamme oder den Kinderarzt. So sorgst du dafür, dass dein Baby gesund und geborgen in seinen neuen Lebensabschnitt startet.