5 Tipps, die du zur Stillvorbereitung bedenken solltest
„Stillen… Das ist doch das Natürlichste der Welt. Warum soll man sich da vorab informieren? Wird schon klappen…“ So oder so ähnlich ist die Meinung vieler Frauen während der Schwangerschaft. Und doch gibt es einen hohen Prozentsatz an Frauen, die nur mit großen Schwierigkeiten in eine gelingende Stillbeziehung mit ihrem Baby finden. Das ist sehr bedauerlich – denn oftmals würden schon ein wenig Vorbereitung und die richtigen Infos Abhilfe schaffen. Lies hier meine nützlichen Tipps, die über die üblichen Stillinfos hinaus gehen und schaffe dir gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Stillstart.
1. Überzeugung ist alles
Stell dir zunächst die Frage, ob du dein Baby stillen möchtest. Ist deine Antwort ein klares JA, dann ist das schon mal die halbe Miete. Lass dich von keinen Trends oder andersdenkenden Personen beirren, denn gerade in neuartigen Situationen ist man anfällig für Beeinflussungen. Sei also positiv und überzeugt, dass du dein Baby mit deiner Muttermilch optimal ernähren wirst.
2. Ein Milcheinschuss – viele Milcheinschüsse!
In der Fachliteratur findet man den eleganten Ausdruck „initiale Brustdrüsenschwellung“ anstelle des landläufig bekannten Begriffs „Milcheinschuss“ – Nomenklatur hin oder her, dass es dieses Ereignis in sich hat, ist unumstritten. Wäre das nicht schon genug, muss Frau sich während der Stillzeit sogar öfter damit auseinandersetzen, denn die Milchmenge muss sich entsprechend der Wachstumsschübe des Babys wiederholt anpassen. So kann man grob festhalten, dass sich in folgenden Zeiträumen deine Brust sowie das Trinkverhalten deines Babys ändern werden:
am 3.-4. Tag nach der Geburt
nach 3 Wochen
nach 6 Wochen
nach 3 Monaten
nach 5 Monaten
Deine Brust verändert sich in diesen Phasen aufgrund von Hormonumstellungen. Sie wird voller und ein pralles Gefühl wird sich einstellen. Oftmals wird dieses Geschehen begleitet von knotigen, harten und teilweise auch schmerzhaften Bereichen am Busen.
Was verschafft dir in diesen Phasen Linderung?
– Leg dein Baby jederzeit nach Bedarf an – halte dich an keine strikten „Fütterungszeiten“.
– Ist dein Baby satt, dein Busen aber immer noch prall, mach Folgendes: Stelle dich unter die warme Dusche und verpasse deiner Brust eine sanfte Massage, sodass die überschüssige Milch auslaufen kann und sich das Spannungsgefühl reduziert.
– Obwohl viele Frauen & ExpertInnen auf Kälteanwendungen nach dem Anlegen bzw. Ausstreichen schwören, bin ich eher ein Fan davon, die Brust in diesen Phasen warm zu halten. Ich denke dabei immer an die Worte meiner eigenen Hebamme die sagte: „Die Brust besteht aus Drüsengewebe und Drüsen mögen`s warm…“. Also empfehle ich, nach einer warmen Dusche einen Wollschal um die Brust zu wickeln und die Wärme noch etwas nachwirken zu lassen. Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt angekommen, was du in Phasen des Milcheinschusses machen solltest:
3. Schaffe äußere Ruhe – damit findest du Innere Ruhe
Bist du gestresst und hast keine Ruhe, um dich auf die intime Stillbeziehung mit deinem Baby einzulassen? Dann versuche die belastenden Faktoren zu identifizieren und reduziere sie. Oftmals hilft es, Ruhe in Bezug auf die äußeren Umstände herzustellen, dann stellt sich die innere Ruhe gleichsam mit ein – und dies ist für deine Milchproduktion und den Milchfluss ganz entscheidend.
4. Ausdauer & Geduld – zwei wertvolle Schlüsseleigenschaften
Für eine gelingende Stillbeziehung brauchst du neben der Überzeugung und Ruhe auch eine weitere wichtige Eigenschaft: Ausdauer. Du solltest dir vor Augen führen, dass du gerade in den ersten 6-8 Wochen nach der Geburt einen neuen Full-Time-Job hast, und zwar das Stillen. Nicht jedes Baby saugt von Anfang an effektiv und korrekt an Mamas Brust, und gerade da benötigt ihr als neues Team viel Geduld und Ausdauer, bis das Anlegen unkompliziert funktioniert. Doch das ist nicht die einzige Ausdauer, die von dir als stillende Mama gefordert wird. Denn saugt dein Baby schließlich brav an der Brust, kann es bis zu einer halben Stunde dauern, bis es seine Mahlzeit beendet hat – dann weitere 20 Minuten, bis es sein Bäuerchen gemacht hat – nochmals einige Zeit bis es schließlich eingeschlafen ist und schon steht die nächste Mahlzeit vor der Türe. Kein Wunder also, dass du in der ersten Zeit das Gefühl hast, dass sich alles ums Thema Stillen dreht.
5. Problembewältigung
Was tun, wenn ein herannahender Milchstau oder eine Brustentzündung dein Wohlbefinden trüben oder deine Brustwarzen aufgrund der Belastung wund sind? Oberstes Gebot in derartigen Fällen ist ein rasches Reagieren und entsprechendes Handeln. Hol dir also zeitnah Hilfe, denn wenn du rechtzeitig auf dich und deinen Körper hörst, kannst du oftmals schlimmere Schmerzen vermeiden.
So steinig der Weg zu einer problemlosen Stillbeziehung zwischen dir und deinem Baby anfänglich auch sein mag, so sehr wirst du – wenn es gelingt – dieses Erlebnis als hoffentlich wunderschöne und erfüllende Aufgabe in Erinnerung behalten. Und das wünsche ich dir!