Optimierung der kindlichen Lage

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Optimierung der kindlichen Lage

Du möchtest die bestmöglichen Voraussetzungen für eine rasche und unkomplizierte Geburt schaffen…? Dann solltest du dir kurz Zeit nehmen und die folgenden Zeilen lesen – denn ich gebe dir Tipps, worauf es ankommt und was die kindliche Lage in deinem Bauch damit zu tun hat.

Es gibt unzählige Faktoren, die Einfluss auf deinen Geburtsverlauf haben – einige davon können wir (leider) kaum verändern (kindliche Faktoren, äußere Umstände im Krankenhaus, knöcherne Strukturen des Beckens,…), andere wiederum können wir sehr wohl positiv beeinflussen und dazu zählt vor allem die bestmögliche körperliche Vorbereitung auf die Geburt. Keine Panik, ich meine damit keinesfalls körperlichen Hochleistungssport oder stundenlanges Herz- & Kreislauftraining… Vielmehr geht es um Körperübungen, die das weibliche Becken in den Fokus rücken: das Becken ist ja schließlich die Austrittspforte für dein Baby. Doch nicht nur das knöcherne Becken ist relevant, auch der Zustand der unzähligen Muskeln, Sehnen und Bänder, die dein Becken auskleiden, haben große Bedeutung. Unser moderner Alltag mit wenig körperlicher Tätigkeit und langem Sitzen tragen ihren Teil dazu bei, dass der Großteil der Menschen im Beckenbereich verkürzt und verspannt ist. Da lohnt es sich, mal genauer hinzusehen, wie es so um dein Becken steht…? Mein Tipp: besuche Schwangerschaftskurse, die sich speziell dem Thema Beckenbeweglichkeit und Beckenöffnung widmen.

„Hauptsache Kopf unten“

Du mit deinem Becken und dein Baby mit seiner Lage – quasi ihr zwei als Team – könnt den Geburtsverlauf positiv beeinflussen. Und dabei geht es nicht nur darum, dass dein Baby als Startposition „Hauptsache Kopf unten“ wählt, sondern im idealsten Fall in der sogenannten vorderen Hinterhauptshaltung in dein Becken tritt. Das bedeutet, dass Babys Kopf geneigt ist und mit seinem Rücken tendenziell nach vorne zeigt, also zu deinem Bauch gerichtet. Im Gegensatz dazu ist der Rücken des Kindes bei der hinteren Hinterhauptshaltung nach hinten, also zu deiner Wirbelsäule gerichtet. In der Praxis sprechen viele dann von „Sternengucker“-Babys. Eine Geburt in dieser Lage ist selbstverständlich möglich, geht jedoch meist mit einer längeren Geburtsdauer, vermehrten Rückenschmerzen und insgesamt mehr Komplikationen einher.

Was kann ich tun?

Wenn du also die Chancen auf eine schnellere und leichtere Geburt erhöhen willst, solltest du dich einerseits um eine bestmögliche Beckenbeweglichkeit bemühen und andererseits die Lage deines Babys im Bauch optimieren. Dies gelingt am einfachsten, durch (Körper-)Positionen, die du speziell in den letzten 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin einnehmen bzw. vermeiden solltest:

GOOD:

  • Achte generell auf eine aufrechte Haltung, in der dein Becken in neutraler Position steht.
  • Nimm vorne übergebeugte Positionen ein (z.B. beim Sitzen über Stuhllehne beugen, knien über einem Sitzsack).
  • Nimm mehrmals am Tag den Vierfüßler-Stand ein bzw. begib dich in die Knie-Ellenbogen-Lage.
  • Im Liegen in der Seitenlage achte darauf, dass dein oberes Bein angezogen ist und im besten Fall auf einem Kissen ruht, sodass sich Hüfte/Knie/Knöchel auf einer Ebene befinden.
  • Beweg dich gerne viel im Wasser – dabei ist Brustschwimmen am besten.

BAD:

  • Vermeide ein Hohlkreuz
  • Vermeide sitzen in zurückgelehnten Positionen
  • Vermeide sitzen mit überkreuzten Beinen

Denk bei allen Positionen daran, dass die Schwerkraft nicht nur auf dich, sondern auch auf dein Baby wirkt: lehnst du dich zurück, fällt auch dein Baby mit seinem Schwerpunkt nach hinten – und das wollen wir nicht 😉

In diesem Sinne, wirf dich in den 4-Füßler und spiel „Hängematte“ für dein Baby – viel Spass beim Abhängen!