Baby`s erstes Bad – So geht’s richtig

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Baby`s erstes Bad – So geht’s richtig

Wenn nach ein, zwei Wochen der Nabelschnurrest eures Babys abgegangen ist und ein wenig Ruhe nach den ersten – meist turbulenten – Tagen zu Hause eingekehrt ist, können es die meisten Eltern kaum erwarten, ihr Baby das erste Mal zu baden. Doch wie stellt man das am besten an und worauf ist dabei zu achten? Da ich im Rahmen meiner Wochenbettbesuche zu großen Teilen Fragen zum Thema Babypflege bekomme, möchte ich euch in diesem Beitrag ein paar Basics zu Baby`s erstem Bad weitergeben.

Nicht nur Reinigung, sondern Bindung

Doch bevor wir zum Kern der Sache kommen, möchte ich ein paar wichtige Gedanken vorausschicken… Ihr werdet im Alltag auf viele verschiedene Auskünfte treffen – Ratschläge und Infos von Freunden, Kinderärzten, Hebammen und anderen. Teilweise werden diese auch widersprüchlich sein… meistens ist das auch gar nicht weiter schlimm. Denn denke daran, viele Wege führen nach Rom und dein persönliches Bauchgefühl – ja, schon wieder 😉 – wird den Richtigen wählen. Also egal, ob ihr euer Baby nun 1x/Woche oder täglich badet, die Haut mit Öl oder Creme pflegt, oä… all dem liegt meines Erachtens etwas viel Wichtigeres zugrunde: eure Bereitschaft, Hingabe und Liebe, die ihr eurem Baby während dieser innigen Zeit schenkt. Neben der (körperlichen) Reinigung, die den Pflegehandlungen ja zugrunde liegt, sind es der direkte Kontakt, die Berührungen und die Kommunikation, die euch mit eurem Baby verbindet. Durch eure Zuwendung und Berührungen entwickelt das Baby mit der Zeit ein eigenes Körpergefühl – es nimmt wahr, ob Respekt, Hinwendung oder Unwilligkeit in den einzelnen Handlungen liegt und bestimmt dadurch zu einem guten Teil die Beziehung zwischen Baby und Eltern mit. Apropos Eltern: Mama hat ja bereits den bindungsfördernden Vorteil des Stillens, deshalb sind gerade für den Papa oder die Partnerin Situationen der Pflege eine ideale Möglichkeit, eine intensive(re) Beziehung zum Baby aufzubauen.

Die Grundausstattung

Wasser und Wärme sind die Basiselemente für Körperpflege. Wählt deshalb euren Wickelplatz so aus, dass ihr Zugang zu einer Wasserleitung habt, bzw. eine Waschschüssel auf eurem Wickeltisch platzieren könnt. Die meisten Babys weinen beim Entkleiden, da sie anfangs noch sehr temperaturempfindlich sind. Eine ideale Temperatur beim Wickelplatz sind etwa 24°C, was mit einer lokalen Wärmelampe rasch und unkompliziert erreicht werden kann. Ich empfehle folgende Bestückung des Wickelplatzes, nach dem Prinzip „weniger ist mehr“:

  • Waschlappen
  •  Reinigung-Pads (große Wattepads)
  • Kosmetiktücher
  • Mandelöl
  • Wind- & Wettersalbe (für windige, kalte Tage)
  • Wundschutzcreme
  • Nagelschere
  • Badethermometer
  • NaCl-Ampullen (Kochsalzlösung zur Reinigung von z.B. (Schmier-)Augen, (verstopfter) Nase & Nabel, solange der Nabelschnurrest noch dran ist)
  • Windeln

Ab in die Wanne

Nun ist es endlich soweit: der Nabelschnurrest ist abgefallen und neben der täglichen Reinigung, bei der besonders der Windelbereich und jede Hautfalte mit einem weichen in reinem Wasser getränkten Tuch sanft ausgewischt wurde, soll nun auch Babys erstes Bad stattfinden! Ich persönlich empfehle den Eltern am liebsten einen sogenannten Badekübel anstatt einer klassischen Babybadewanne. Die Vorteile dabei liegen in dem geringeren Wasserverbrauch, der aufrechten Position des Babys und der Begrenzung, die es darin erfährt. Dennoch findet man in den meisten Haushalten eine Babywanne vor – was natürlich auch nicht weiter schlimm ist. Allerdings rege ich in diesem Fall dazu an, das Baby eingewickelt in einer Mullwindel zu baden – denn dies lässt das Baby eine gewisse Art der Begrenzung erfahren, was ihm Sicherheit vermittelt.

Wann ist der beste Zeitpunkt?

Sobald der Nabelschnurrest abgefallen ist, das Baby satt (aber nicht ganz frisch gefüttert) und in einem wachen Zustand ist.

Wie häufig soll es baden und wieviel Zeit darf mein Baby im Wasser verbringen?

Was die Badehäufigkeit angeht, darf man ganz nach den individuellen Vorlieben gehen: Wenn es euch und eurem Baby Spass macht, gerne täglich – sonst empfiehlt man 1x/Woche. Eine Badesession sollte anfangs nicht länger als 5-10 Minuten dauern.

Wie hoch ist die ideale Wassertemperatur?

Empfohlen wird eine Temperatur von 37°C – verwendet anfangs stets ein Thermometer. Nach einiger Zeit werdet ihr es aber im Gefühl haben, wie warm es euer Baby gerne hat. Bedenkt, dass das Badewasser auch rasch auskühlt – gegebenenfalls müsst ihr warmes Wasser nachlaufen lassen.

Soll ich einen Badezusatz verwenden?

Neugeborene Babys werden am besten in klarem Wasser gebadet – gerne mit einem Schuss Muttermilch. Später kann man zusätzlich ein paar Tropfen Mandelöl ins Wasser geben. Aber Achtung: glitschig 

Alles andere, sowohl was Cremen als auch Lotionen betrifft, sollte frei von Parfüms und Konservierungsmitteln und weiteren Hilfsstoffen sein. Babyshampoos u.ä. sind nicht notwendig.

Gibt es einen speziellen Badegriff?

Ja. Zunächst ist es wichtig, euer Baby langsam mit den Füßen zuerst ins Wasser gleiten zu lassen. Dann sollen der Nacken und die Schulter des Kindes auf deinem Unterarm liegen – die Finger dieser Hand umschließen das gegenüberliegende Schultergelenk, damit das Baby nicht abrutschen kann. Das Wasser soll dem Baby etwa bis zum Kinn reichen.

Was muss ich alles waschen?

Das Bad kann einerseits der Entspannung dienen, andererseits aber auch der Reinigung. In zweiterem Fall sollen alle Hautfalten, speziell der Hals, hinter den Ohren, in der Leiste sowie der Popo (mit einem separaten Waschlappen!) gründlich gereinigt werden. An der Vorhaut bei Jungs im ersten Lebensjahr bitte nicht herummanipulieren. Die Haare sollten erst ganz zum Schluss befeuchtet werden, denn über den Kopf verliert das Baby die meiste Wärme.

Und zum Schluss…?

Nehmt euer Baby genauso gemächlich aus der Wanne, wie ihr es hineingelegt habt – aber dann wickelt es zügig in ein warmes Handtuch ein und bringt es am besten zum vorgeheizten Wickelplatz. Dort trocknet es mit einem weichen Tuch vorsichtig ab – tupft alle Hautfalten sorgfältig trocken und lasst euer Baby gerne noch kurze Zeit an der frischen Luft ohne Windel strampeln. Bei Bedarf cremt oder ölt euer Baby ein. Geht nach dem Bad nicht gleich nach Draußen, um Luftzug zu verhindern.

Die meisten Babys sind nach einem Bad entspannt, manche aber auch ganz aufgeregt und putzmunter – findet für euch heraus, wann die passendste Tageszeit für solch eine Pflegehandlung ist und macht ein schönes Ritual daraus. Und ihr werdet sehen – von mal zu mal werdet ihr routinierter und merkt, dass ihr dabei nicht viel „falsch“ machen könnt. Also verabschiedet euch von der anfänglichen Unsicherheit, was Babypflege betrifft, sondern genießt es einfach – dann wird euer Baby ebenfalls top entspannt sein. 😉